Friedensgebet für die Ukraine, Russland und Europa am Aschermittwoch, dem 2. März
Im folgenden findet ihr Informationen
- Hintergrund des Friedensgebets
- Bitte um Spende
- Weiterführende Links zum Thema
- Texte und Lieder, die wir im Friedensgebet gesungen haben
- Über die Gruppe „Politisches Nachtgebet
1. Hintergrund des Friedensgebets:
Mit größter Sorge und Fassungslosigkeit schauen wir auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern, die unter Putins mit nichts zu rechtfertigendem, völkerrechtswidrigem Angriffskrieg leiden und von Tod und Vertreibung bedroht sind.
Im Friedensgebet wollen wir einen Raum schaffen – für die Sorge um die Menschen in der Ukraine und der Angst vor Krieg in Europa. Unsere Sehnsucht nach Frieden und Beendigung von Krieg wollen wir gemeinsam vor Gott bringen und dafür beten. “Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.” Diese Botschaft der ersten Vollversammlung des ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 hat nichts an Gültigkeit verloren.
Gleichzeitig wollen wir mit drei Gästen einen Blick auf die Situation werfen und verstehen, wie es den Menschen dort jetzt geht:
- Imke Hansen ist Historikerin und begleitet seit 2016 als Friedensfachkraft Menschen im ostukrainischen Konfliktgebiet.
- Arvid Bell forscht an der Harvard University zur Lösung internationaler Konflikte durch Verhandlungen und ist dort u.a. Leiter der international renommierten “Negotiation Task Force”.
- Andrij Waskowycz war lange Präsident der Caritas Ukraine und ist seit kurzem Leiter des Büros zur Koordinierung humanitärer und sozialer Initiativen des Weltkongresses der Ukrainer.
Geleitet wird das Friedensgebet von den Pfarrerinnen Lioba Diez, Spirit & Soul, und Christina Biere, Ev. Kirche von Westfalen, und Ansgar Gilster, EKD. Bei der Umsetzung unterstützen wieder Sven Giegold und Maximilian Fries (Europe Calling e.V.).
Musikalisch gestaltet wird das Gebet von Vera Hotten, Musikpädagogin an der Pop-Akademie in Witten und mit Ludger Schmidt (Cello) und Maren Lueg (Saxophon) , mit einer ”Russo-Ukrainian Suite 2022”, die inspiriert von russischer und ukrainischer Volksmusik für das Friedensgebet komponiert und eingespielt wurde: Russian – Ukrainian Suite Part I: https://youtu.be/WZGoKKWZioM und Part II: https://youtu.be/MOFgdYI_RR8
2. Die Kollekte
erbitten wir für die Organisationen Libereco und Vostok SOS, damit sie weiterhin in der Ostukraine Familien evakuieren und medizinische Hilfe organisieren können. Mehr Infos: www.lphr.org/humanitaere-soforthilfe-fuer-die-ukraine/
3. Weiterführende Links
Zum Sehen: https://www.arte.tv/de/videos/RC-016979/krieg-in-der-ukraine/
Zum Lesen: https://zeitschrift-osteuropa.de/blog/themenschwerpunkt/fokus-krieg-in-der-ukraine/
Link zum Statement der Religionsgemeinschaften in der Ukraine: https://orthochristian.com/144639.html
Impulse für die Arbeit in der Schule und der Konfi-Arbeit: https://www.rpi-ekkw-ekhn.de/home/newsdetail-startseite/handreichung-zum-krieg-in-der-ukraine
Ökumenisches Statement zur Schutzpflicht / Responsibility to Protect: https://www.oikoumene.org/de/node/66344
4. Texte und Lieder, die wir gesungen haben
Aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG) 430, 1,2,4
Gib Frieden, Gott, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt obenauf. Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. Wir rufen: Gott, wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.
Gib Frieden, Gott, wir bitten! Die Erde wartet sehr. Es wird so viel gelitten, die Furcht wächst mehr und mehr. Die Horizonte grollen, der Glaube spinnt sich ein. Hilf, wenn wir weichen wollen, und lass uns nicht allein.
Gib Frieden, Gott, gib Frieden: Denn trotzig und verzagt hat sich das Herz geschieden von dem, was Liebe sagt! Gib Mut zum Händereichen, zur Rede, die nicht lügt, und mach aus uns ein Zeichen dafür, dass Friede siegt.
Frieden finden: https://jahreslosung.net/wp-content/uploads/2018/11/EJW_Frieden-finden_JL-2019_Text.pdf
Glaubenssätze von Dietrich Bonhoeffer:
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. in solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. Amen.
5. Zur Gruppe „Politisches Nachtgebet“:
Das Gebet steht in der Tradition der politischen Nachtgebete beim Evangelischen Kirchentag. Bei den Kirchentagen in Berlin, Dortmund und Frankfurt fanden die Gebete zum Thema #fluchtgedenken statt. In dieser Tradition gestalten wir als Projektgruppe “Politisches Nachtgebet” digitale gottesdienstliche Formate. Zur Projektgruppe gehören Christina Biere, Lioba Diez, Maximilian Fries, Sven Giegold und Ansgar Gilster.